Wohnortwahl: Stadt oder Land?

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Stadt oder Land? Wer sich einen Platz für sein Zuhause sucht, wird um diese Frage nicht herumkommen. Die Wahl des Wohnorts ist häufig eine Grundsatzfrage, an der sich die Geister scheiden. Wir haben uns angeschaut welche Gründe für und gegen Stadt- oder Landleben sprechen, und wie ihr vielleicht doch beides vereinbaren könnt.

Stadt und Land

Die Entscheidung zwischen Stadt und Land fällt oft nicht einfach

„Die Luft ist dick und wie aus grauem Tuch.
Man träumt von Äckern und von Pferdeställen.
Man träumt von grünen Teichen und Forellen
Und möchte in die Stille zu Besuch.“

(Erich Kästner „Die Wälder schweigen“)

Leben auf dem Land – Idylle oder Preisfalle?

Was spricht für das Land?

Der Auszug aus dem Gedicht „die Wälder schweigen“ von Erich Kästner, zeigt gut, was viele Menschen mit dem Landleben verbinden – und mit dem Leben in der Stadt. Die laute stickige Stadt hat gegen das idyllische Landleben keine Chance. Klar sind die Ruhe und die Natur, die wir auf dem Land finden unschlagbar. Doch das ist nicht der einzige Grund für die „Flucht aufs Land“.

Ein wichtiger Grund ist, dass viele gerne ihre Kinder auf dem Land aufwachsen sehen. Die Umgebung ist wegen des geringeren Verkehrsaufkommens ungefährlicher. Auch gibt es oft mehr Plätze, an denen die Kinder spielen können – von Spielplätzen über Wälder bis zum eigenen Garten.

Auch vielfach genannt werden hier die geringeren Kosten. Es ist meist einfach günstiger auf dem Land zu wohnen. Die Preise sind niedriger und das für eigentlich alles. Den Anfang machen die Immobilien. Wer sich ein Eigenheim wünscht, sucht sich dies oft auf dem Land, um den teuren Preisen der Stadt zu entgehen. Und nicht nur das – auch die Preise für Essen und Freizeitaktivitäten fallen häufig niedriger aus.

Die Menschen, die auf dem Land leben, geben laut eines Berichtes des Bundesinstituts für Bau-, Stadt – und Raumordnung auch eine deutlich größere Ortsgebundenheit an. Menschen, die in ländlichen Regionen leben, fühlen sich vermehrt sehr wohl an ihrem Wohnort. Gründe sind die Verwandten, die im Ort leben und eine stärkere Bindung zum Haus und der umgebenden Landschaft.

Was spricht gegen das Land?

Doch stimmt es wirklich, dass die Lebenshaltungskosten durch einen Wohnort auf dem Land so viel geringer ausfallen? Klar, die Wohnkosten machen viel aus, aber das Landleben bringt auch viele versteckte Kosten mit sich. Immer zu bedenken sind zum Beispiel die Ausgaben für Fahrten zum Arbeitsplatz oder zu Freizeitaktivitäten. Das tägliche Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln kann sehr teuer werden. Und auch wer mit dem Auto fährt, muss die Preise für Benzin und Reparaturen mitberechnen. Auch kann es sein, dass aufgrund der wenigen öffentlichen Verkehrsmittel auf dem Land ein zweites Auto nötig ist.

Und gerade wer Kinder hat, muss logistische Probleme bedenken. Denn jedes einzelne Kind muss zur Schule und zu seinen Freizeitaktivitäten gefahren werden. Eltern können so schnell zu „Taxifahrern“ werden.

Leben in der Stadt – Trubel oder Hektik?

Was spricht für die Stadt?

Für geborene Großstadtkinder ist das Landleben oft nicht geeignet. Auf dem Land ist „nichts los“ oder „tote Hose“. Und tatsächlich bietet eine Großstadt viele Freizeitaktivitäten, die auf dem Land schlichtweg nicht möglich sind. Das geht bereits bei Sportarten, Musik und Kunst los. Die Bars und Clubs haben in der Stadt meist länger offen, und wer um zwei Uhr in der Früh noch einkaufen oder etwas essen will, hat in der Stadt sicherlich bessere Chancen.

Die Nachteile, die das Landleben hat, sind in der Stadt kein Thema. Es gibt öffentliche Verkehrsmittel und die Wege zur Arbeit sind häufig kürzer, denn die Arbeitsplätze befinden sich häufig mitten in der Stadt oder der unmittelbaren Umgebung.

Was spricht gegen die Stadt?

Natürlich gilt es auch hier zu bedenken: Die Hektik in der Großstadt ist nicht für jeden was. Klar ist es schön, überall schnell hin zu kommen und die vielen Möglichkeiten der Stadt nutzen zu können. Doch die vielen Menschen und das hohe Verkehrsaufkommen bringen auch Lärm, Gestank und Schmutz mit sich. Wie anfangs bemerkt: Mit der Idylle auf dem Land kann es die Stadt nicht aufnehmen.

Und auch, wenn es um die Freizeitaktivitäten geht, muss relativiert werden. Sobald ihr euch auf dem Land sich mal eingelebt hat, gibt es auch in eher ländlichen Regionen ein großes Angebot an zum Beispiel Sportvereinen oder Kreisen. Da kommt es darauf an, wie ländlich die Gegend ist.

Stadt oder Land?

Sicher ist bei dieser Frage nur eines: Es ist Geschmackssache. Klar spielen rationale Gründe, wie zum Beispiel der Preis, oft eine Rolle. Letztlich sind aber die meisten der oben genannten Gründe subjektiv. Und abgesehen davon: Muss es denn immer das eine oder das andere sein? Wer Stadt- und Landleben vereinbaren möchte, dem stehen viele Möglichkeiten offen. Wer es sich leisten kann, kann zum Beispiel zwei Wohnorte jeweils einen auf dem Land und einen in der Stadt unterhalten. Oder der Wohnort wird so gewählt, dass zwar in einer ländlichen Gegend gewohnt wird, aber die Möglichkeit leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Stadt zu kommen gegeben ist.

Bildquelle: © panthermedia.net, popocorn

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