Start der Pilzsaison: In Deckung – Die Pilze schießen!

Von  |  0 Kommentare

Pfifferling, Steinpilz und Co. – Sie alle warten schon ungeduldig auf fleißige Sammler und Feinschmecker. Und da die erste Jahreshälfte schon wieder um ist, sollten wir uns trotz der schnell verfliegenden Zeit auf das Schöne konzentrieren: Den Beginn der Pilzsaison. Wo sich welche Pilze am wohlsten fühlen und welche Apps euch bei der Bestimmung von Pilzarten unterstützen können, erfahrt ihr hier.

Pilze

Auf die Plize, fertig, los! Die Pilzsaison beginnt.

Ein Pilz kommt selten allein

Meist kommt er in Begleitung eines großen Baumes, bei dem er sich besonders wohlfühlt. Bäume, in deren Nähe sich die kleinen braunen oder weißen Pilze besonders wohlfühlen sind:

  • Eiche
  • Birke
  • Kiefer
  • Rotbuche
  • Fichte
In der Umgebung von Eichen finden sich häufig der Sommer-Steinpilz, der gefährliche und giftige Ziegelrote Risspilz und  der Netzstielige Hexenröhrling, der nur bedingt essbar ist, da er roh giftig ist und nur gut erhitzt als geniesbar gilt. Ein weiter Begleiter der Eiche ist der hochgiftige grüne Knollenblätterpilz, der nicht nur für rund 90 Prozent der Pilzvergiftungen verantwortlich ist, sondern auch als der gefährlichste Pilz Europas gilt.

Birken haben vorwiegend Gesellschaft von der Heide-Rotkappe, dem Rotbraunen Scheidenstreifling, der roh giftig ist , in gekochtem Zustand auch nicht gerade als nennenswerter Speisepilz gilt und dem giftigen Knollenblätterpilz sehr ähnlich sieht. Zu dem finden sich Pfifferlinge und Birkenpilze in der Nähe des Baumes, diese dürfen allerdings nur in kleinen Mengen gesammelt werden, da Birkenpilze unter Naturschutz stehen. Auch siedeln sich in der Nähe von Birken gerne die knallroten und uns allen bekannten Fliegenpilze an.

Fichtenwald

Auch Fichten dienen als Wirte für viele verschiedene Pilzarten.

Fichten stehen meist im Kreise von Maronenröhrlingen, Rotfußröhrlingen, die leider häufig dem giftigen Goldschimmel zum Opfer fallen und dadurch ungenießbar und giftig werden, und Fichten Steinpilzen. In Fichtennähe stehen auch die flockenstieligen Hexenröhrlinge, die roh ungenießbar sind, gekocht aber zum Verzehr gebraucht werden. Außerdem eignet sich das Klima rund um die Fichte als Nährboden für die giftigen Fliegenpilze.

Die Kiefer bevorzugt in nächster Nähe eher Pilzsorten wie den Maronenröhrling, den Butterpilz, den Reifpilz oder den Sandröhrling.

An der Rotbuche fühlen sich der Sommer-Steinpilz, der Satansröhrling, der wie der Name schon vermuten lässt, ein Giftpilz ist, sowie der meist in getrockneter Form angebotene Speisepilz namens Totentrompete wohl. Außerdem wächst in der Nähe der Rotbuche auch der Perlpilz, der in rohem Zustand giftig ist, und zudem dem hochgiftigen Pantherpilz zum Verwechseln ähnlich sieht.

Pfifferlinge

Klein aber fein: Wer Glück hat findet auch ein paar der begehrten Pfifferlinge.

Hilfe, um die Pilze zu bestimmen

Wer Pilze suchen geht und diese wohlmöglich hinterher verzehren will, der sollte doppelt und dreifach auf der Hut sein. Denn Pilzesammeln ist auf Grund der zahlreichen Giftpilze, die den genießbaren Speisepilzen zum Verwechseln ähnlich sehen, kein Hobby für Hallodris. Lasst euch daher „eure Pilze nur von geprüften PilzsachverständigenDGfM auf Essbarkeit hin überprüfen und fragt ihn nach seinem Ausweis der DGfM,“ bevor ihr sie in den Kochtopf werft. Pilzsachverständige findet ihr bei Vereinen und Arbeitsgemeinschaften in eurer Region. Erste Einschätzungen und Informationen über die gefundenen Pilze könnt ihr vorab auch beispielsweise aus Apps einholen, wie

  • Meine Pilze
  • Pilzführer PRO

Meine Pilze

Bei der „Meine Pilze“ – App könnt ihr anhand von Fotografien Pilze bestimmen, Informationen zu giftigen Doppelgängern erhalten und auf ausführliche Beschreibungen zurückgreifen. Dabei wird auf Jahreszeiten, Standorte und Klima sowie auf weitere Eigenschaften und Bedingungen eingegangen. Das Angebot der „Meine Pilze“-App umfasst kostenlose Versionen bis hinzu Profi-Versionen für 4,99 Euro.

Pilzführer PRO

Die App bezeichnet sich selbst als „Online-Pilzberatung“. Wenn der Pilz sich nicht anhand des in der App enthaltenen Pilzkatalogs bestimmen lässt, kann der Nutzer vier Bilder von dem gefunden Pilz fotografieren, Informationen zum Fundort und zu den Merkmalen des Pilzes eingeben und hochladen. Die Pilz-Community kann dann helfen, den Pilz zu bestimmen, auch kann sich Dr. Gerhardt vom Botanischen Museum Berlin einschalten und ein Experten-Urteil über das Fundstück abgeben. Zudem gibt es ein Pilz-Quiz und Erläuterungen und Fakten zu zahlreichen Pilzen. Die „Pilzfüher-PRO“- App ist auf Grund ihrer Funktionen relativ teuer für eine App und kostet 9,99 Euro.

Fliegenpilz

Nicht jeder Giftpilz ist so leicht zu enttarnen wie der Fliegenpilz.

Gift-Notrufzentrale

Dennoch ersetzen Apps kein Experten-Urteil zu einem Pilz. Solltet ihr euch also nicht ganz sicher sein, welchen Pilz ihr da vor euch habt: Finger weg! Und sollte euch nach dem Verzehr von Pilzen trotz aller Vorsicht etwas komisch vorkommen, solltet ihr bei der für euch zuständigen Gift-Notrufzentrale anrufen. Dort könnt ihr euch auch über Sofortmaßnahmen bei Verdacht einer Pilzvergiftung informieren.
Bilder: bildagentur.panthermedia.net/subbotina
bildagentur.panthermedia.net/LianeM
bildagentur.panthermedia.net/MoritzM
bildagentur.panthermedia.net/iko

You must be logged in to post a comment Login

Hinterlasse einen Kommentar!