Oldie but Goldie: der Gugelhupf neu entdeckt!
Viele kennen ihn noch aus Großmutters Zeiten: den Gugelhupf. Schlicht und fast ein wenig bieder. Angesichts bunter Cupcakes, Muffins und Donuts sollte man meinen, die Ära des Gugelhupfs sei Geschichte. Doch weit gefehlt! Wir zeigen euch, wie viel Potenzial auch heute noch in diesem Oldtimer steckt.
Der Klassiker
Den traditionellen Gugelhupf, auch Napf- oder Topfkuchen, kennt eigentlich jeder. Kein Wunder, er ist eben einzigartig und unverwechselbar. Ein Marmorkuchen, wahlweise mit Rosinen, der in einer charakteristischen Kranzform aus Metall oder Keramik gebacken wird. Und in der Mitte weist er eine kreisrunde Öffnung auf, die an einen Schornstein erinnert. Schlicht, ja – und deswegen so sympathisch.
Mit dem klassischen Teig verhält es sich ähnlich. Mehl, Eier, Milch, Butter, Mandeln, Rosinen, Hefe und evtl. Puderzucker oder eine Glasur – mehr Zutaten braucht es nicht, trotzdem schmeckt der Gugelhupf auch in dieser ursprünglichen Zubereitung noch immer fabelhaft. Passende Rezepte findet ihr im Internet natürlich im Überfluss, etwa auf kuechengoetter.de. Aber seit wann gibt es ihn eigentlich, diesen guten, alten Gugelhupf?
Wer hat’s erfunden?
Schwer zu sagen. Um die Herkunft des Gugelhupfs ranken sich spannende Legenden. Eine besagt, dass die Heiligen Drei Könige auf ihrem Rückweg von Bethlehem durch das französische Elsass gereist seien, wo sie derart freundlich empfangen wurden, dass sie als Dank einen Kuchen gebacken hätten. Dieser habe die Form ihres Turbans gehabt – eben der Gugelhupf. Handelt es sich bei diesem Klassiker also gar um einen heiligen Kuchen? Im französischen Städtchen Ribeauvillé glaubt man bis heute daran und feiert jedes Jahr ein entsprechendes Gugelhupf-Festival, wie ihr hier nachlesen könnt.
Sicher ist aber, wie Ausgrabungen belegen, dass schon die alten Römer mit Gugelhupf-Formen hantierten. Aus dem 16. Jahrhundert kennt man erste Rezepte, für das 17. Jahrhundert lassen sich bereits die charakteristischen „Schornsteine“ nachweisen. Spätestens in der Zeit des Biedermeier fand der Gugelhupf in Deutschland und Österreich weite Verbreitung in bürgerlichen Kreisen. Dort wurde er zum Symbol für häusliche Behaglichkeit – und das ist er ja bis heute. Wer sich noch weiter in die Geschichte des Gugelhupfs vertiefen will, findet hier einen interessanten Artikel zum Thema.
Der neue alte Gugelhupf
Der Gugelhupf hat also schon einige Epochen überdauert und das Faszinierende daran ist: Auch heute, im Zeitalter von Cupcakes & Co., ist er keineswegs tot. Im Gegenteil, er erlebt sogar eine kreative Renaissance.
Die Bloggerin Charlotte Valerie zum Beispiel zeigt ihren Lesern auf ihrem Blog baking-charlotte.de, wie man den traditionellen Gugelhupf aufpeppen und damit noch leckerer machen kann – frei nach dem Motto: Pimp my Gugelhupf! An zahlreichen modernen Backrezepten hat sie sich selbst versucht: etwa am Orange-Cranberry-Gugelhupf, am Strawberry Shortcake oder am 1 kg-Schokoladen-Gugelhupf. Die Zubereitung ist überraschend einfach – und trotzdem schmeckt der Gugelhupf exotisch lecker. Hier trifft Tradition auf Moderne!
Übrigens, falls ihr noch einen Geschenktipp für Weihnachten braucht: Mini-Gugelhupfe liegen ebenfalls voll im Trend. So kommt der Kuchenveteran als kleine, feine Praline daher und eignet sich ideal als schmackhafte Überraschung für die Liebsten. Entsprechende Formen und Backrezepte findet ihr im Internet zuhauf. Probiert es doch einfach mal aus!
Bild 1: © iStock/badmanproduction
Bild 2: © Immanuel Giel, Au petit Kougelhopf
Bild 3: © http://baking-charlotte.de/
Bild 4: © iStock/tbel
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