Gartenarbeit im Winter: Tipps für harte Zeiten
Es scheint ganz so, als hätte es sich der Winter jetzt so richtig gemütlich gemacht und der Garten sieht ganz schön trist aus. Nix regt sich und die einzigen Gäste sind ein paar Vögel, die an einem Meisenknödel knabbern. Wird Zeit, dass wir wieder im Garten werkeln können. Aber wo anfangen und was tun, wenn nach einer frühlingshaften Woche Herr Winter dann doch nochmal reinschneit? Wann eure Pflanzen wieder Wasser brauchen, wie richtiges Zurückschneiden funktioniert und warum es wichtig ist, Sträucher im Winter zusammenbinden, erfahrt ihr hier.
Endlich wieder arbeiten
Bei der Arbeit im Garten möchten wir keinen Fehler machen, schließlich soll er uns den Frühling und Sommer hindurch aufmuntern, uns mit eigenen Früchten oder Gemüse verwöhnen und als eine kleine Erholungsoase dienen. Dass uns die Gartenarbeit manchmal vor unerwartete Hindernisse stellt, kommt uns Hobby-Gärtnern dabei eher ungelegen. Zwei die uns helfen wollen, unseren Garten auch im Winter richtig zu pflegen und zu hegen, sind Anne und Astrid. Die beiden Floristmeisterinnen betreiben bereits seit August 2010 gemeinsam ihren Blog gartentipp.eu, auf dem sich nicht nur praktische Tipps rund um die Bepflanzung des eigenen Grüns finden, sondern auch Deko-Tipps ihren Platz finden.
Häufige Fehler von Hobbygärtnern
Oft schneiden Hobbygärtner im Garten alles zurück und räumen den ganzen Garten leer – das sollte man nicht unbedingt tun: „Zunächst sollte man im Herbst beim Auf- und Abräumen des Gartens nicht alles ganz zurückschneiden. Sträucher bieten Insekten und Vögeln Schutz und dienen ihnen so als Rückzugsgebiet. Abgeblühte Pflanzen und Fruchtstände sind wichtige Nahrungsquellen.“
Auch gibt es laut den zwei Bloggerinnen Dinge, die immer wieder vergessen werden, „Pflanzen vertrocknen in den Wintermonaten öfter als dass sie erfrieren. Solange die Erde gefroren ist und im günstigsten Fall auch noch mit Schnee bedeckt ist, brauchen die Pflanzen kein Wasser. Aber sobald die Erde aufgetaut ist und die Temperaturen über 0 Grad liegen, muss vorsichtig gegossen werden.“
Hierbei müsst ihr unbedingt darauf achten, dass kein Wasser stehen bleibt und auch mit dem Zurückschneiden, vor allem von Gehölze, solltet ihr warten, bis die Temperaturen angestiegen sind, also „nicht beim ersten sonnigen Tag, bei dem die Temperaturen über 15 Grad liegen anfangen. Der Winter ist noch nicht vorbei, die Gehölze könnten bei den nächsten Minusgraden Schaden nehmen.“
Was muss, das muss: Tipps für die Gartenarbeit
Auf die Frage, was im Garten unbedingt getan werden muss, wenn der Winter kommt, haben Anne und Astrid uns ein paar hilfreiche Tipps gegeben:
- Gartenmöbel und Sonnenschirme reinigen, gut verpacken und verstauen. Holzmöbel müssen unter Umständen neu gestrichen oder lackiert werden, das könnt ihr je nach Platzmöglichkeit auch im Winter machen.
- Gräser und Sträucher vor Schneelast schützen und zusammenbinden. Bei starkem Schneefall solltet ihr die Pflanzen vorsichtig von der Schneelast befreien, damit sie nicht auseinanderbrechen.
- Gartenbeete vorbereiten, indem ihr Pflanzgefäße aus der vergangenen Saison gründlich säubert. Für Gartengeräte und Gartenmaschinen gilt das gleiche, inklusive Ersatzteile wechseln, denn wenn der Frühling sich ankündigt, haben alle Hobbygärtner die gleiche Idee und es gibt lästige Wartezeiten. Nistkästen putzen, dafür ist der Winter die beste Zeit. Reparaturen von Gartenhäusern, Sichtschutz und Kletterhilfen können ebenfalls gut in der kalten Jahreszeit erledigt werden.
- Stämme von Obstbäumen kalken, aber unbedingt bevor der Frost einsetzt, um Frostrisse zu vermeiden.
- Bäume fällen geht im Winter übrigens am besten, sie sind blatt- und saftlos und können sofort zu Brennholz gesägt werden.
Trotz der vielen Tipps und ihrem Wissen über den Umgang mit Garten und Pflanzen im Winter, bleibt für Anne und Astrid der Frühling ihre liebste Garten-Jahreszeit, nämlich genau dann, „wenn die Natur erwacht und die ersten Blüten sich öffnen, oder im Sommer, wenn alles gepflanzt ist und üppig blüht. Dann ist vielleicht die Zeit, wo man den Garten am meisten genießt. Die Tage sind länger, die Sonnenliegen sind bereit. Freunde kommen zu Besuch, man genießt das zusammen sein bei gutem Essen und manch‘ einem edlen Tropfen.“
Aber auch der Herbst hat seinen Reiz und färbt alles so schön bunt und „wer nicht nur Wehmut bei dem Gedanken daran hat, dass sich dann das Jahr schon wieder seinem Ende zuneigt, kann auch das in vollen Zügen genießen.“
Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und für das schöne Bild von Anne und Astrid.
Titelbild: ©iStock.com/sauletas
Gräser: ©iStock.com/audaxl
Schere: ©iStock.com/LianeM
Anne&Astrid: ©gartentipp.eu/blog/
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