Ein Komposthaufen im eigenen Garten – Was gibt es da zu beachten?
Ein Komposthaufen im eigenen Garten ist eine gute Idee! Die Möglichkeit seinen Müll damit stark zu reduzieren und die gewonnene Komposterde gleich wieder verwenden zu können, ist definitiv von Vorteil. Trotzdem schreckt der Gedanke auch ab. Bedenken sind zum Beispiel der Geruch, die Hygiene oder das Anlocken von Tieren wie Ratten oder Mäusen. Doch wer weiß wie´s geht, kann diese Probleme vermeiden. Hier erfahren Sie was es beim Anlegen eines Komposthaufens zu beachten gilt und welcher Kompost zu Ihnen passt.
Vor dem Anlegen des Komposthaufens
Der erste Schritt ist in jedem Fall die Auswahl der Art des Kompostierens. Dabei ist vor allem entscheidend, wie viel Platz ihr zur Verfügung habt. Wenn ihr einen großen Garten habt und deshalb auch viel Platz für einen Komposthaufen, könnt ihr euren Komposthaufen als Kompostmiete also ohne Behälter aufbauen. Der Kompost wird als Haufen aufgeschüttet. Dabei wird an den schmalen Seiten das neue Material aufgeschichtet und auf der anderen Seite der Kompost entnommen. Die Miete sollte nicht höher als ein Meter sein und nicht breiter als 1,5 Meter.
Für kleinere Gärten eignet sich ein Lattenkomposter, bei dem das Material mit Latten zusammengehalten wird. Und wenn der Platz sehr knapp ist, empfiehlt sich ein Schnellkomposter, den man im Handel erwerben kann. Aber auch für diejenigen, die keinen eigenen Garten haben, ist das Kompostieren kein Problem. Für den Balkon gibt es ebenfalls spezielle Komposter und sogar einige Indoor Varianten wie in diesem Indoor Garten auf Pinterest am Tisch.
Nach der Wahl der Kompostierart muss nur noch der Standort gewählt werden. Dieser sollte im Halbschatten liegen, damit der Kompost nicht austrocknet. Von Vorteil ist auch, wenn der Standort vor Regen geschützt ist, damit die Nährstoffe nicht ausgewaschen werden. Hier hilft eine Abdeckung, die dann gleichzeitig Schutz vor Tieren bietet.
Wie legt man den Komposthaufen an?
Nun kann es mit dem eigentlichen Anlegen des Komposthaufens losgehen! Damit der Komposthaufen gut belüftet ist, empfiehlt es sich eine Grundlage aus Strauchschnitt oder ähnlichem zu legen. Auf diese Schicht wird dann das Kompostiermaterial aufgeschichtet. Für das Gelingen des Kompostierens ist dieser Schritt der entscheidende. Denn wenn die falschen Materialien gewählt werden, nutzt der beste Standort nichts.
Grundsätzlich können alle Küchen- und Gartenabfälle kompostiert werden. Dabei entscheidet vor allem die Mischung über den Erfolg. So empfiehlt es sich nicht, große Mengen des gleichen Materials zu kompostieren. Am besten ist es, wenn immer gegensätzliches Material miteinander kompostiert wird; feucht und trocken, grob und fein. Ebenso sollte das Kompostiergut, das viel Stickstoff enthält, wie zum Beispiel Rasenschnitt und Küchenabfall mit stickstoffarmen Gütern wie zum Beispiel Stroh oder Baumschnitt kompostiert werden.
Was wird kompostiert – und was nicht?
Eigentlich sind alle Garten- und Küchenabfälle kompostierbar. Dazu gehören auch Dinge, an die wir zunächst nicht denken wie zum Beispiel Kaffeefilter oder Papier. Kleine Mengen davon können sogar nützlich sein. Bedenkenlos können auch kleine Mengen von behandelten Obstschallen in den Kompost wandern. Bei Baumschnitt ist zu beachten, dass Nadelgewächse langsam verrotten und deshalb keine großen Haufen aufgeschichtet werden sollten. Zudem sollte der Baumschnitt möglichst klein geschnitten werden. Rasenschnitt sollte vor dem Kompostieren anwelken.
Gekochte Essensreste wie Fleisch, Fisch, Knochen und Fett sollten nicht kompostiert werden, denn sie locken Mäuse und Ratten an. Allgemein haben tierische Nahrungsmittel auf dem Komposthaufen nichts verloren, denn hier besteht die Gefahr, dass sich Krankheitserreger ausbreiten.
Also nochmal nocheinmal zusammengefasst:
- Gemüse und Obstreste
- Papier, Kaffefilter, Kaffee, Tee (Achtung: bei Teebeuteln die Metallklammern abmachen, nur unbehandeltes Papier hernehmen)
- Sägemehl oder ähnliches von unbehandeltem Holz
- Gartenmüll (Strachschnitt, Heckenschnitt, Rasenschnitt und Laub möglichst kleinschneiden, Fallobst nur in kleinen Mengen)
- Gekochte Essensreste sowie Fleisch, Fisch, Fette
- Allgemein sämtliche Tierreste, Fäkalien und Eierschalen
- Samen und Wurzeln
Nach dem Anlegen des Komposthaufens – Was bleibt zu tun?
Nach zwei bis drei Monaten sollte der Kompost umgesetzt werden. Die Miete wird dazu durchgemischt und erneut aufgesetzt. Dieser Vorgang dient der Lockerung des Materials und ist für eine gute Lüftung notwendig. Den sogenannten Reifkompost erzielt ihr je nach Witterung nach 6-12 Monaten. Ihr erkennt ihn an seiner feinkrümeligen Struktur. Vor der Verwendung kann es nötig sein, den Kompost abzusieben zum Beispiel, wenn er für Blumen- oder Rasenpflege verwendet wird. Soll der Kompost zur Bodenverbesserung eingesetzt werden, sollte er in einer dünnen Schicht flach in die Erde des ganzen Gartens eingearbeitet werden. Das solltet ihr aber nur einmal im Jahr machen, da der Boden sonst zu nährstoffreich ist.
Noch einige Tipps
Wenn das Material nicht feucht genug ist oder recht grobes Material verwendet wurde, setzt die Rotte nicht ein. Hier könnt ihr noch einmal nachfeuchten oder feineres Material zuführen. Wenn der Kompost hingegen zu feucht ist, riecht er meist unangenehm. Hier hilft nach nochmaligen Umsetzen eine Abdeckung. Durch zu viele nährstoffreiche Materialien auf dem Kompost kann sich ebenfalls ein Geruch entwickeln. In diesem Fall müsst ihr nährstoffarmes Material zuführen. Küchenabfälle nie oben auf dem Kompost legen! Denn so werden Fliegen angelockt. Und um den Kompost vor zufliegenden Samen zu schützen, einfach eine Abdeckung darüber legen.
Jetzt steht eurem eigenen Komposthaufen nichts mehr im Weg – Viel Erfolg!
Bildquelle: © panthermedia.net, lianem
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