13 Reisetipps für Porto – Portwein, Leichtigkeit und mehr
In Porto könnt ihr es euch so richtig gut gehen lassen: Tolles Wetter, eine einmalige Lage an der Mündung des Douro, kaltes Bier, steile Hügel, toller Portwein und und und. Neben einer faszinierenden Stadt mit einem historischen Kern, der sich wirklich sehen lassen kann, gibt es auch kulinarisch viel zu entdecken. Bist auch du bald mal in der Stadt des Portweins zu Gast? Dann findest du hier 13 Reisetipps, damit du keine Highlights in Porto verpasst und ein wenig die Leichtigkeit dieser wunderschönen Stadt erleben kannst.
1. Portwein am Ufer des Douro genießen
Porto ist weltbekannt für seinen Portwein und da empfiehlt es sich natürlich auch eine kleine Kostprobe zu nehmen, wenn ihr euch in Porto befindet. Natürlich bekommt ihr in der ganzen Stadt und in fast jedem Restaurant Portwein angeboten, aber am schönsten ist es rund um den Fluss. An beiden Seiten des Douro könnt ihr mitten im Zentrum Portos und mit einem tollen Blick auf die Brücke Ponte Luis I einen leckeren Portwein genießen. Besonders gut geht das auf der linken Flussseite, wo auch die Seilbahn fährt. Dort reihen sich diverse spezialisierte Weingüter aneinander, die verschiedene Probierpakete anbieten. Bei unserem Besuch haben wir für ca. 25€ insgesamt 5 verschiedene Portweine probieren können. Der Ausblick auf die alten Portschiffe im Hafen, die malerische Altstadt und der Genuss machen das Erlebnis unvergesslich.
2. Über die Brücke Ponte Luis I bei Sonnenschein spazieren
Die Brücke Ponte Luis I ist schon aus der Entfernung eine Augenweide und ist die zweitälteste Brücke über den Douro. Die Architektur ist beeindruckend und erinnert mich von der Bauweise her ein wenig an den Eiffelturm (wie ich später erfahren habe, hat Gustav Eiffel sogar wirklich zu Beginn des Baus der Brücke mitgewirkt). Die Brücke kann unten mit den Autos überquert werden oder auch hoch oben, wo neben den Fußgängern nur die Straßenbahn fahren darf. Von der oberen Ebene auf ca. 60 Metern Höhe hat man ein tolles Panorama auf beide Seiten des Douro und vor allem bei Sonnenschein ist das ein echtes Erlebnis (und komplett kostenfrei).
3. Eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn
Unser dritter Reisetipp für Porto ist etwas für Nostalgiker und Freunde von Schienenfahrzeugen. In Porto fahren noch einige richtig alte Straßenbahnen, die stark an die berühmten Straßenbahnen aus San Francisco erinnern. Wer hier einsteigt, der wird von einer reizenden Straßenbahn aus einer vergangenen Zeit empfangen, die durch poliertes Holzinterieur, Steuerhebel und Knöpfe aus Messing einen ganz eigenen Charakter entwickelt. Wer aussteigen will betätigt zudem stilecht eine Klingel. Es gibt 3 Linien mit diesen alten Fahrzeugen, die durch Porto führen und von Besuchern genutzt werden können.
Die Linha 1 fährt die wohl schönste Route entlang des Douro bis zur Mündung des Flusses. Die Linha 1 ist daher auch die beliebteste Route und vor allem im Sommer meistens sehr voll. Es lohnt sich daher hier früh am Morgen oder spät am Abend eine Tour zu unternehmen, um dem Haupttouristenverkehr ein wenig auszuweichen. Die Linha 22 ist eine Rundlinie durch das Zentrum Portos und verschafft so einen tollen Eindruck von der Stadt. Außerdem erklimmt die Linha 22 auch einige steile Berge und ist daher ideal, wenn man sich ein wenig ausruhen mag oder nicht so gut zu Fuß ist. Eine komplette Rundfahrt dauert ca. 30 Minuten, aber es kann immer wieder zu Verzögerungen durch Staus oder schlecht geparkte Fahrzeuge kommen. Dann gibt es noch die Linha 18, die ebenfalls als Rundlinie durch Porto verläuft. Diese Linie führt allerdings nur an wenigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Sie ist dafür in der Regel auch nicht so voll und ist daher für alle zu empfehlen, die einfach nur mal mit dieser Straßenbahn fahren wollen.
4. Den Leuchtturm Farol Molhe do Douro im rauen Atlantik bewundern
Der Douro mündet am Ende von Porto (in dem kleinen Ort Foz do Douro) direkt in den Atlantik und an dieser Stelle steht ein fast unscheinbarer Leuchtturm, der einen Besuch trotzdem absolut wert ist. Das tolle ist, dass ihr den Besuch hier direkt mit einer Fahrt in der alten Straßenbahnlinie 1 verbinden könnt. Diese führt euch entlang des Douro bis zur Mündung und von der letzten Haltestelle sind es nur noch ein paar Minuten Fußweg bis zum Farol Molhe do Douro. Aus der Entfernung kann man schon die salzige Meeresluft riechen und eventuell die Gischt der Wellen sehen, die an den großen Wellenbrechern zerschellen. Der Leuchtturm selbst ist recht unspektakulär, aber der raue Atlantik verleiht der Situation etwas Besonderes. Die Wellen schlagen hier nämlich mit großer Kraft auf und tauchen den Leuchtturm und die asphaltierte Landzunge regelmäßig in Wasser und Gischt. Es ist also durchaus möglich, dass man hier als Besucher richtig nass wird. Es ist ein faszinierendes Naturschauspiel, das den Farol Molhe do Douro zu einem ganz besonderen Leuchtturm macht.
5. Das beste Pastel de Nata Portos genießen bei Manteigaria
Pastel de Nata nennen die Portugiesen ihr Nationalgebäck, das aus Blätterteig und einer Puddingcremefüllung besteht. Diese kleinen Köstlichkeiten werden im Idealfall warm und frisch aus dem Ofen gegessen, denn dann schmecken sie einfach nochmal eine Klasse besser. Das beste Pastel de Nata haben wir in der Show-Bäckerei Manteigaria gefunden. Hier wird den ganzen Tag fleißig hinter einer Glasscheibe gebacken und wenn die nächste Fuhre bereit ist, wird eine Glocke geläutet. 2 kleine Puddingtörtchen kosten hier 3 Euro (Stand April 2019), was sich als gute Investition für alle Feinschmecker und Naschkatzen erweisen wird. Der Geschmack ist nämlich einfach himmlisch.
6. Das außergewöhnliche Café und Guesthouse „Linha 22“
Nur ein paar Häuser neben dem Manteigaria befindet sich das Café und Guesthouse Linha 22. Dieses weiß mit seinen portugiesischen Snacks und Köstlichkeiten, die größtenteils von kleinen Herstellern aus der Region stammen, zu überzeugen. Dazu zählen neben einer großen Auswahl an Portwein auch Olivenöl, Wurst, Käse, Marmelade und Tee. Es lohnt sich daher hier für ein Frühstück, einen Kaffee plus ein Stück Kuchen oder ein schönes Glas Portwein einzukehren. Der beste Platz im Haus befindet sich im 1. OG direkt am Fenster. Das Linha 22 hat uns vor allem durch sein besonderes Ambiente beeindruckt, denn es scheint sich dabei um ein sehr altes Haus mit einem winzigen Treppenhaus zu handeln, das mit einer Glasfront in die Moderne überführt wurde. Übrigens kann man hier auch in einem der 11 Zimmer übernachten. Eine einmalige Kombination.
7. Kleine Geschäfte abseits der Einkaufsstraße entdecken
Porto hat uns mit seinen vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten beeindruckt. Auffallend ist es, dass dabei keine großen Einkaufscenter die Altstadt überfluten. Es gibt ein paar Straßen, die mit vielen Geschäften besiedelt sind. Die berühmteste ist wohl die XXX, durch die fast jeder Tourist einmal geht. Doch abseits von dieser Straße gibt es in Porto viel zu entdecken. Also traut euch einfach durch ein paar kleinere Straßen und findet heraus, was Porto zu bieten hat. Wir sind so auf einen unglaublichen Laden mit Holzbretter-Kunst und eine Olivenöl-Verkostung gestoßen.
8. Das beste Sandwich der Stadt im „A Sandeira do Porto“ genießen
Auf diesen total unscheinbaren Laden sind wir nur durch den Hunger gekommen, der uns zum schnellen Essen bewegen wollte. Wir haben mehr oder weniger den erstbesten Snack in der Nähe nehmen wollen und sind in diesem wundervollen kleinen Lokal gelandet. Hier gibt es selbstgemachten Eistee, tolle frische Sandwiches und das alles in einem süßen Ambiente. Wir haben die Sandwiches Douro (mit Hähnchen, Ziegenkäse und Äpfeln) sowie das Virtudes (mit Ziegenkäse, Walnüssen und Honig) probiert und beide waren phänomenal. Ich denke, dass ich nicht zu viel verspreche, wenn ich sage, dass es sich hier vermutlich um die besten Sandwiches der Stadt handelt, was übrigens auch klischeehaft selbst von der Snackeria so propagiert wird. Der Preis ist zudem sehr erschwinglich. Also unbedingt hingehen und ausprobieren!
9. Eine Fahrt mit der Seilbahn
Auf der linken Seite des Douro bei den vielen Möglichkeiten zum Portwein probieren, gibt es auch eine Seilbahn. Eine Fahrt kostet pro Person 6€ für eine einfache Fahrt und 9€ für ein Hin- und Zurück-Ticket (Stand April 2019). Um das schöne Panorama zu genießen ist das ein wirklich spannender Ort. Das Schöne ist, dass man direkt am Ende der Brücke Ponte Luis I einsteigen kann, um so die ca. 60 Höhenmeter nach unten zurückzulegen. Anschließend lässt es sich schön am Ufer flanieren und auf dem Rückweg wieder mit der Seilbahn empor steigen.
10. Den außergewöhnlichen Bahnhof São Bento sehen
Mitten in der Innenstadt liegt ein wahres Schmuckstück von Bahnhof versteckt. Der Bahnhof São Bento wird nicht nur das Herz von Eisenbahnfreunden höher schlagen lassen, sondern lockt auch viele Schaulustige an. Der Bahnhof bietet dabei 2 Besonderheiten. Zum einen ist die Vorhalle wahrlich künstlerisch verziert und erinnert eher an eine Kirche in Rom als eine Bahnhofshalle. Zum anderen liegt der Kopfbahnhof direkt an einem großen Felsen und wer von hier abfährt startet praktisch direkt in einen Tunnel. Ein faszinierendes Erlebnis.
11. Das Douro Tal erkunden und eine Weinprobe mitmachen
Das Douro Tal zählt zu den schönsten Landschaften Portugals und gehört nicht nur deshalb zum UNESCO-Weltkulturerbe. Wer ein wenig Zeit hat, dem sei ein Ausflug entlang des Douro Flusses empfohlen. Dazu bieten sich ein Auto oder auch ein Schiff an. Das Douro Tal ist eine bekannte Weinregion und lädt daher mit tollen und lauschigen Weingütern zum Verweilen ein. Wie wäre es also mit einem schönen Glas Wein auf einem Hügel zu sitzen und dabei die Sonne über dem Douro untergehen zu sehen?
12. Bom Jesus do Monte – Die Kirche mit der Himmelstreppe
Wer Lust und Zeit für einen Ausflug hat, der kann von Porto aus in ca. 1,5h die berühmte Wallfahrtskirche Bom Jesus do Monte besuchen. Diese Kirche ist vor allem für ihre sogenannte Himmelstreppe bekannt, die Pilger vom Fuß des Berges über 500 Stufen bis zur barocken Kapelle erklimmen können. Der Name ist übrigens Programm, denn wer die steilen Stufen selber emporsteigt, der kann schnell das Gefühl bekommen, dass es gen Himmel geht. Oben angekommen gibt es neben der Kapelle auch einige angelegte Gärten, parkähnliche Anlagen und Restaurants mit Panoramablick zum Ausruhen. Wer keine Lust auf 500 Stufen hat, der kann auch den historischen Schrägaufzug nutzen, der allein mit Wasserkraft angetrieben wird (Preis lag im April 2019 bei 1,50€ pro Fahrt).
13. Den Sonnenuntergang an der Ponte Luis I genießen
Die Brücke hat natürlich ihren eigenen Reiz aber direkt am Ende der Brücke (aus der Innenstadt kommend) und kurz vor der Seilbahnstation liegt ein kleiner angelegter und abgestufter Park. Hier treffen sich Einheimische und Touristen, um den vielleicht schönsten Blick auf den Sonnenuntergang in Porto zu erhaschen. Die Aussicht auf die Altstadt und die Uferpromenaden ist wundervoll. Am Abend sind zudem ein paar kleine Pop-Up-Bars hier anzutreffen und versorgen die Besucher mit Wein, Bier und dem einen oder anderen Cocktail. Das schafft eindeutig Leichtigkeit und macht Porto noch einen Tick sympathischer.
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