5 typische Osterbräuche in Deutschland
Ostern ist eines der ältesten und wichtigsten Feste in Deutschland. Es wird nicht nur die Auferstehung Christi gefeiert, sondern auch der Beginn der schönen Jahreszeit – dem Frühling! Die Natur erwacht aus dem Winterschlaf. Endlich wird es wieder grün und bunt in unseren Gärten und auf unseren Balkonen. Seit Jahrtausenden feiern die Menschen den Beginn der warmen Jahreszeit mit dem Bemalen von Eiern und Osterhasen. Wir haben uns anlässlich des Osterfests mit den Sitten und Osterbräuchen im Ausland beschäftigt und stellen nun hier die beliebtesten Bräuche und Traditionen Deutschlands, die ihren Ursprung im Heidnischen haben.
Das Osterwasser holen
Ein besonders schöner Osterbrauch, der vor allem bei den Sorben im Spreewald noch heute zelebriert wird, das Osterwasser. Man sagt, dem Osterwasser heilende Kräfte nach. Es wird in der Nacht zum Ostersonntag in einem Tonkrug aus einem Fließ bzw. einer Quelle aus östlicher Richtung (wo die Sonne aufgeht) her, von den Mädchen geholt. Auf dem Hin- und Rückweg darf nicht gesprochen werden. Andernfalls verliert das Wasser seine Wirkung. Laut dem Brauch wird mit dem Osterwasser das Vieh besprenkelt, damit es gesund bleibt. Aber auch die jungen Mädchen waschen mit dem Wasser Hals und Gesicht. Das verleiht Schönheit und Frische.
Wohl weiter verbreitet ist heutzutage in Deutschland aber der Genuss eines kleinen Osterwassers zum Essen. Damit ist in der Regel ein kleiner Schnaps gemeint 😉
Die Ostersemmel backen
Die Ostersemmel (oder auch Osterzopf genannt) wird aus einem Hefeteig geflochten und symbolisiert die heilige Dreifaltigkeit. Im Spreewald beispielsweise ist die Semmel ca. 50 cm lang und 20 cm breit. Sie soll ein Palmenblatt darstellen. Traditionell gehen die Kinder am Ostersonntag oder Ostermontag zu ihren Paten und holen sich ihre Geschenke ab. Das waren zum einen die Ostersemmel, Ostereier, Pfefferkuchen und eine kleine Brezel. Ein nach wie vor beliebter Brauch in Deutschland, der in verschiedenen Variationen zelebriert wird.
Ostereier und Osterhasen suchen
Wir alle haben es als Kind geliebt, das Auspusten und Bemalen von Eiern. Traditionell werden die Eier dann im Garten versteckt und gesucht. Oft gibt es die eine oder andere Süßigkeit in Form eines Hasens dazu. Wusstet ihr, dass es den Osterhasen bereits seit 300 Jahren gibt? Oder dass sich die Chinesen bereits vor etwa 5.000 Jahren bemalte Eier zum Frühlingsanfang schenkten? Ganz schön alt, diese Traditionen und Bräuche. Sowohl der Hase als auch die Eier gelten in unseren Breiten als Symbol der Fruchtbarkeit und des erwachenden Lebens (bzw. der Auferstehung).
Einen Osterspaziergang machen
„Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…“ Wer kennt ihn nicht, den „Osterspaziergang“ von Johann Wolfgang von Goethe. Wir alle machen an Ostern gerne mit der Familie einen Gang durch die aufblühende Natur. Doch woher kommt denn dieser Osterbrauch? Tatsächlich hat der Osterspaziergang einen christlichen Hintergrund. Laut der Bibel wollen die Jünger Jesu nicht glauben, dass dieser Auferstanden ist und treten den Weg zu ihm an. Während des Ganges diskutieren sie eifrig darüber und sangen. Über die Zeit entwickelte sich dieser Weg der Glaubensfindung zum allseits beliebten Osterspaziergang für die ganze Familie.
Das Osterrad rollen lassen
Vor allem in den ländlichen Gefilden wird am Ostersonntag eine besonders wichtige Tradition zelebriert. Es wird das Osterrad angezündet und vom Hügel oder Berg gerollt. Diesen Brauch gibt es seit über 2.000 Jahren. Es ist ein mit Stroh ausgeschmücktes Holzrad. Kippt das brennende Rad um, bedeutet dies eine schlechte Ernte für die Bauern. Rollt es gerade herunter, kann man mit einer guten Ernte rechnen.
You must be logged in to post a comment Login