Das Plastik-Meer bekämpfen: So vermeidet ihr Müll

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600 Milliarden Plastiktüten – so viele werden jedes Jahr verbraucht. Wir Deutschen tragen davon sechs Milliarden herum. Beim Shoppen in der Stadt bekommen wir sie ungefragt in die Hand gedrückt und schmeißen sie anschließend meist achtlos weg. Doch die meisten Plastiksorten sind nicht abbaubar. Der Müll sammelt sich an – vor allem in unseren Meeren. Es ist also Zeit umzudenken und Plastikmüll im Alltag zu vermeiden. Wir haben Tipps, wie das ohne große Mühen geht.
Plastikmüll am Strand

Der Unterwasser-Müllkontinent

Mittlerweile treiben geschätzt 100 Millionen Tonnen Plastik im Meer und durch die Strömungsverhältnisse hat sich davon ein Großteil im Pazifik angesammelt. Die Unterwasser-Müllhalde ist fast so groß wie ganz Europa. Immer häufiger findet das Thema medial Gehör und es wird auf die Gefahren für die Tierwelt hingewiesen: Sie verwechseln Plastik mit Plankton und fressen es. Über 100 000 Meerestiere sterben jährlich durch gefressenen Plastikmüll in ihren Mägen. (Quelle)

Neben zahlreichen Plastiktüten, die wir beim Shoppen ungefragt in die Hand gedrückt bekommen, sind aber auch PET-Flaschen und vor allem Verpackungsmüll ein Problem. Etwa 100 Kilo Plastik werden pro Europäer jedes Jahr hergestellt.

Plastikmüll vermeiden

  • Jutebeutel und Einkaufstasche: Im Supermarkt keine neuen Plastiktüten kaufen, sondern alte wiederverwenden oder am besten den Jutebeutel dabei haben.
  • Aber auch beim Shoppen Plastiktüten vermeiden: Das neue Shirt oder die Hose müssen eh erst einmal gewaschen werden, um chemische Rückstände zu beseitigen. Also ab damit in Rucksack, Handtasche oder mitgebrachte Papiertüte.
  • Plastik-Tüten wiederverwenden: Habt ihr bei H&M oder Rewe doch eine Plastiktüte mitgenommen, dann verwendet sie wieder – etwa als Müllbeutel. Esprit-Tüten eignen sich übrigens wunderbar als Verpackungsmaterial, um leichtere Gegenstände zu verschicken, da das Plastik sehr dick ist – so verschicke ich meine Ebay-Verkäufe.
  • Obst und Gemüse ohne Plastik kaufen: Obst ist oft mehrfach in Plastik verpackt, wenn ihr es nicht lose kauft. Deshalb sind lose Waren auf dem Markt oder auch im Supermarkt die bessere Lösung. Nehmt euch dafür alte Plastiktüten wieder mit oder bastelt euch solche Tüllbeutel. Auch Stoffbeutel sind wunderbar, um Kartoffeln, Äpfel, Orangen, Zwiebeln, Pfirsiche oder auch Paprika zu transportieren.
  • Klarsichtfolie vermeiden: In diesem Blog haben wir eine weitere tolle Idee entdeckt, wie ihr Plastikmüll vermeiden könnt. Aus Wachstuch und Gummiband näht Bloggerin Johanna kleine Schüsselhauben, die ihr über eure Tupperdosen oder auch Schüssel ziehen könnt, anstatt Klarsichtfolie zu nutzen.
  • Plastikflaschen vermeiden: Eure Getränke nehmt ihr euch besser in wiederverwendbaren Flaschen mit, anstatt jedes Mal eine neue Plastikflasche am Kiosk zu kaufen – das ist auch günstiger!
  • Alternative aus Holz und Edelstahl: Viele Produkte gibt es auch aus Holz oder Edelstahl – denkt über solche Alternativen nach, bevor ihr zu Plastik greift. Etwa bei Salatschüssel, Brotzeitdosen, Spielzeug, Lifestyleprodukten…
  • Milchprodukte im Glas kaufen: Milch, Sahne oder Joghurt gibt es auch in Glasverpackungen anstelle von Plastik. Bei einigen Produkten wie Quark, Schmand oder Mascarpone ist es dagegen schwierig, sie ohne Plastikverpackung zu finden.

Ganz ohne Plastik leben?

Unsere Tipps sind alle sehr einfach umzusetzen und erfordern wenig Aufwand. Es gibt aber auch Menschen, die sich für ein fast komplett plastikfreies Leben entscheiden. In Berlin eröffnet bald ein Laden, in dem sich alle Lebensmittel ins selbst mitgebrachte Dosen und Gläser abfüllen lassen. Aber auch in Kosmetik steckt viel Plastik. Hier im Blog findet ihr zahlreiche Tipps, wie ihr noch auf Plastik verzichten könnt. Hier gibt es noch einen englischsprachigen Blog zum Thema.

Dabei ist klar, dass Plastik nicht ohne Bequemlichkeitseinbußen aus eurem Leben verschwindet. Denkt an eure Zahnbürste: Die Alternative wären Schweineborsten. Fühlt euch von den Blogs nicht missioniert, sondern nutzt sie als Denkanstöße. Sicherlich werdet ihr an einigen Stellen verwundert feststellen, dass wir heute gar nicht mehr bewusst wahrnehmen, wo überall Plastik drin steckt!

Das gibt’s doch nicht: Sogar im Bier!

Doch bei unserer Recherche sind wir drauf gestoßen, dass Plastik sogar im Bier ist. Nämlich als sogenanntes Mikroplastik und auch gar nicht mit Absicht. Diese kleinsten Plastikpartikel gelangen in unser Abwasser und somit auch in die Umwelt. Durch den natürlichen Kreislauf landen sie am Ende dann wieder in unserer Nahrung. Die NDR-Sendung Markt hat solche Mikroplastikpartikel sogar in Bier entdeckt! Wollen wir das wirklich trinken?

Bild: © panthermedia.net / Tetyana Kochneva

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