Die Top 5 Gemüsesorten für euren Balkongarten

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Was ist besser als Bio? Selbstgezüchtet natürlich! Damit ihr auch in der Stadt nicht auf herrliches, selbstangebautes Gemüse verzichten müsst, stellen wir euch unsere Top 5 Gemüsesorten für eure Wohnung vor. Balkongartenblogger geben euch dabei Tipps, wie euer Gemüse auch garantiert reichlich in eurer Küche landet.

Topfpflanzen auf Balkon

Platz 1: Salat

Das perfekte Kraut für das grüne Gemüse unter den Gärtnern! Salat ist anspruchslos und gerade auf dem Balkon auch vor Schnecken geschützt. Julian und Kathleen aus Hamburg betreiben ihren artenreichen Wohnungsgarten bereits seit vier Jahren und haben den Salat im Dauerprogramm. Wir haben sie nach ihren Erfahrungen gefragt:

Blattsalat gedeiht eigentlich immer super im Balkonkasten. Große Sorten scheinen aber eher ungeeignet zu sein. Am besten lief bisher immer die Sorte ‚Amerikanischer Brauner‘. Die Saaten dafür bestellen wir in der Regel beim Biohof Jeebel.“

Eine kreative Idee für den vertikalen Salatanbau auf dem Balkon haben wir unterdessen auf Marcel Raus‘ Blog „Attensaat“ gefunden: Der Salatbaum. Schaut doch selbst einmal nach.

Salatpflanze in Keramikschüssel

Wichtig bei der Aussaat von Salat: die Samen nicht eingraben, sondern nur leicht an die Ede andrücken und gießen.

Platz 2: Tomaten

Der Klassiker unter den Balkongemüsen. Weil Tomaten gegen Wind und Regen geschützt sein sollten, stellt der Balkon den perfekten Anbauplatz dar. Wenn ihr die Dos und Don’ts der Tomatenpflege an einem anschaulichen Beispiel lernen möchtet, dann solltet ihr Isabells unterhaltsamen Balkontomaten-Tagebuch einen Besuch abstatten. Die wichtigsten Lektionen haben wir für euch nochmal zusammengefasst:

  • Tomaten nicht zu viel gießen, und nie von oben! Wasser auf den Blättern mag die Tomate nicht. Es reicht, sie zu gießen, wenn die Blätter anfangen, trocken zu werden.
  • Die meisten Tomatensorten müssen regelmäßig ausgegeizt werden. Darunter versteht man das Abpflücken kleinerer Triebe, damit die Pflanze alle Kraft in die Früchte ihrer Haupttriebe stecken kann.
  • Viel Sonne, wenig Regen: Sucht euch den sonnigsten Platz auf eurem Balkon aus und stellt sicher, dass möglichst kein Rege auf die Blätter fällt – wie gesagt, Tomaten mögen Wasser nur von unten!

Wusstet ihr übrigens, dass ihr aus euren Tomaten auch ganz einfach euren eigenen Ketchup machen könnt? Hier geht’s zum Rezept vom Balkongartenblog „muhvie“.

Tomatenstauden auf dem Balkon

Tomatenstauden brauchen eine Rankhilfe. Ein Holzstab, der neben den Pflanzen in der Erde steckt, reicht dabei aus.

Platz 3: Radieschen

Fast noch pflegeleichter als Salat, reicht es den kleinen rosa Knöllchen schon, wenn man sie lediglich vor dem Austrocknen schützt. Selbst ungeduldige Gärtner brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn das schnelle Gemüse keimt bereits nach einer Woche und ist nach vier bis sechs Wochen zur Ernte bereit.

Woran die meisten nicht denken: Auch die Blätter von Radieschen lassen sich verwenden. Hier ist zum Beispiel ein tolles Rezept für eine Erbensuppe mit Radieschenblättern von Melanies und Sönkes Vollwert-Blog.

Radieschen in einer Reihe auf einer Holzplatte

Da Radieschen zu den Knollengewächsen zählen, tut ihnen ein bisschen tiefere Erde gut.

Platz 4: Kartoffeln

Wurzelgemüse auf dem Balkon? Mit dem richtigen Pflanzkasten auf jeden Fall. Wir haben einen schönen tiefen Pflanzkasten bekommen“, erzählen Kathleen und Julian von „Wohnungsgarten“, „und da geht Wurzelgemüse ganz gut rein. Dieses Jahr haben wir Kartoffeln, Mairübchen, Karotten, Radieschen, Pastinaken und Erdmandeln ausgesät.“

Ihr Tipp: das vollständig aus recycelbarem Kunststoff gefertigte Elho-Gewächshaus. Es ist ein wenig wie ein kleines Hochbeet und bietet mit über 50 Litern Fassungsvermögen genug Platz für Knollen jeder Art. Den Erfahrungsbericht der beiden könnt ihr auf ihrem Blog nachlesen.

Apropos Hochbeet: Hat euer Balkon die richtige Größe, könnt ihr euch mit dieser Anleitung, die wir im Magazin der Gartenhaus GmbH gefunden haben, ganz einfach ein selbst gebasteltes Hochbeet vor eure Wohnung stellen. Da passt dann auch wirklich alles rein, was das Gemüseherz begehrt.

Kartoffeln und Kartoffelpflanze nach der Ernte

Im Gegensatz zum Radieschen sind sowohl Samen und Früchte als auch die Blätter der Kartoffel für den Menschen giftig.

Platz 5: Zucchini

Das grüne Gurkengewächs ist ein wenig anspruchsvoller als andere Gemüsesorten, belohnt dafür bei erfolgreicher Pflanzung mit einem Überfluss an Früchten. Obwohl sie kein Knollengemüse ist, braucht auch die Zucchini einen großen Kübel (Hallo Elho!) und viel Wasser – besonders, wenn es heiß ist. Zweimal täglich gießen (morgens und nachmittags) ist nicht zu viel.

Außerdem wichtig: regelmäßig mulchen! „Ansonsten bilden sich mehr männliche Blüten als weibliche. (…) Nur aus den weiblichen Blüten können Früchte entstehen. Man erkennt sie am Fruchtknoten und an den Blütenblättern“, so die Gartenexperten von Bakker. Zur Not können wie bei der Tomate die männlichen Blüten auch von Zeit zu Zeit ausgegeizt werden.

Baby-Zucchinifrucht an der Pflanze

Auch wenn nur die weiblichen Zucchiniblüten Frucht tragen, müsst ihr die männlichen Blüten nicht wegwerfen: sie gelten als Delikatesse. Rezept gefällig?

Der Abschlusstipp

Wir haben Julian und Kathleen gebeten, uns noch einen abschließenden Tipp zur Balkongärtnerei zu geben. Den wollen wir euch natürlich nicht vorenthalten:

„Man sollte auf jeden Fall darauf achten, dass der Balkon und alle Töpfe und Kästen auf ihm windsicher sind! Wir haben in der Vergangenheit hier in Hamburg schon öfters Sturm gehabt. Wenn dann kleine Keimlinge vom dritten Stock nach unten fliegen, bekommt man schon mal das Heulen.

Ansonsten sollte man immer gut auf das Wasser achten. Wenn es mal drei Tage am Stück geregnet hat, muss man hinterher dringend aus allen Untersetzern das Wasser abgießen. Sonst ist es mit der Pflanzenpracht bald vorbei.“

Das wünschen wir euch natürlich nicht, sondern vielmehr eine Pflanzenpracht, die euch gegen die Balkontüren drückt!

Vielen Dank an Julian und Kathleen für eure tollen Antworten!

Jetzt seid ihr an der Reihe, liebe Leser: Was sind eure Lieblings-Gemüsesorten für euren Balkongarten?

 

Bilder: © iStock.com / psching; claraveritas; ChiccoDodiFC; AGrigorJeva; annalovisa; Terry Brooks

1 Kommentar

  1. Jürgen Rösemeier-Buhmann

    6. Mai 2015 um 10:26

    schöne Tipps! Bekannt: Sind Geiztriebe der Tomate mal etwas groß geworden, kann man diese mit einem scharfen Messer ausschneiden und in die Erde stecken. Wird eine neue, völlig kostenlose Tomatenpflanze. Und je früher dies in der Saison ist, desto mehr Tomaten trägt sie 😉

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