Gut genäht: Was aus Stoff entsteht

Nähen gehört ein wenig zur DIY-Königsklasse: Nicht ganz so einfach, braucht es doch eine Menge Übung, doch dann sind die Ergebnisse wahrlich beeindruckend. Wer nähen kann, der trägt nicht nur individuelle Kleidung, sondern kann auch das eigene Zuhause deutlich vom IKEA-Charme befreien. Wir haben uns Tipps von Bloggerin Marona geholt, die ganz ohne Schneiderei-Ausbildung tolle Dinge mit der Nähmaschine herstellt.

Von Taschen bis zum Hunde-Accessoire

Marona hat sich das Nähen selbst beigebracht, auf einer günstigen Nähmaschine, die sie sich mit ihrer Schwiegermutter in Spe teilte. Heute näht sie nicht nur Taschen oder Kleidung, sondern auch allerlei Hübsches für ihren Hund. So war sie dieses Jahr auch Teilnehmerin beim DIY-Projekt „Herr und Gscherr“, bei dem sie neben einem kleinen Beutelchen für Hundeleckerlis und einem Hundemantel auch eine sehr aufwändige Tasche geschneidert hat – hier auf Maronas Blog zu bewundern. Aber auch für Anfänger hat sie eine Anleitung, um ein Hundehalsband zu nähen. Denn Marona glaubt, dass jeder nähen lernen kann: „Ich behaupte, dass jeder, der ein wenig Fingerspitzengefühl und Geduld hat, nähen kann. Ich rate jedem, der sich für das Nähen interessiert, es einfach zu versuchen. So oft schon habe ich gehört, dass ‚man 2 linke Hände habe‘, aber das hat sich alles immer als falsch bestätigt. Die meisten Leute bleiben dann an diesem wunderschönen Hobby hängen. Es ist wie mit jeder anderen Sache auch: je länger man sie macht, umso besser wird man. Man muss nur üben.“

Alles von Marona für ihren Hund selber genäht…

Wie mit dem Nähen anfangen?

Marona hat sich das Nähen selber beigebracht.

Wie Marona zeigt, braucht es für den Anfang keine teure Maschine. Preiswerte Nähmaschinen bekommt ihr mit etwas Glück am einfachsten über Ebay-Kleinanzeigen oder ein lokales Portal. Marona näht ebenfalls auf einer gebraucht gekauften Maschine: „Auf einer Bernina Bernette! Die habe ich im Sommer 2013 von meiner Familie zum Geburtstag geschenkt bekommen. Ich liebe diese Maschine.“ Auch Nähanleitungen und Schnittmuster bekommt ihr kostenlos im Netz. Stoffe, Garne und Zubehör lassen sich online oder auch auf Flohmärkten günstig finden und mit der Zeit hat man dann auch ein gutes Repertoire. „Ich kaufe selten viel zu viel und so komme ich gar nicht dazu Stoffe zu horten. Garne haben sich mittlerweile auch einige angesammelt, ebenso wie unterschiedliche Scheren und Rollschneider, ich habe relativ viel Zubehör, vor allem Knöpfe, Druckknöpfe, Bänder und Gurte“ erzählt uns Marona.

Schnittmuster online beziehen

Vor allem moderne Schnittmuster werdet ihr mehrheitlich online finden. In gedruckten Büchern und Zeitschriften finden sich dagegen eher klassische Schnitte. „Ich habe sehr viele Schnittmuster bei DaWanda gekauft. Wer vorerst kein Geld ausgeben will, findet in den Weiten des Internets aber auch immer wieder gute, kostenlose Schnittmuster. Bei Farbenmix werden Schnitte angeboten, viele Bloggerinnen bieten (einige) ihrer Ebooks gratis an (Schnabelina, Mamahoch2, krummenadel). Ich kaufe aber auch regelmäßig Zeitschriften, wie die Ottobre, in denen man tolle Schnitte finden kann.“

Arbeitsplatz: Wo näht es sich am besten?

Nähen braucht meist mehr Platz, als etwa eine kleine Bastelarbeit. Ihr müsst die Stoffe ausbreiten können und eure Schnittmuster übertragen – dazu ist ein großer Tisch von Vorteil. Marona hat sich einen Nähplatz im Keller eingerichtet und hält so Ordnung in der Wohnung. In einem Schrank finden dann auch alle Stoffe, Garne, Knöpfe, Scheren und weitere Deko-Artikel ihren Platz. Denn selber nähen, aber auch basteln, macht dann am meisten Spaß, wenn ihr euch vorher nicht erst Platz schaffen und anschließend wieder alles aufräumen müsst. Manchmal bleibt bei Marona auch etwas ganz liegen: „Es kommt immer wieder einmal vor, dass ich etwas anfange und dann nicht damit fertig werde, weil mir die Zeit dazu fehlt, oder ich mich nicht lange genug frei schaufeln kann, um etwas fertig zu stellen. Dann kommt es schon vor, dass ich die Lust daran verliere und das Teil dann als UFO (unfinished object) irgendwo in den Untiefen des Kellers verschwindet.“

Inspirationen zu neuen Näh-Anleitungen findet Marona auch viel auf Pinterest oder Instagram. Aber auch die Spaziergänge mit ihrem Lagotto regen die Phantasie an. „Oft laufe ich auch einfach mit dem Hund spazieren und lasse die Natur, Gerüche und Farben auf mich wirken und in meinem Kopf entstehen schon wieder neue Ideen.“

Bilder: © panthermedia.net, Murat Yilmaz / maronas.de