Der Selbstversorger-Garten: die wichtigsten Tipps für Einsteiger
Obst, Gemüse und Kräuter jederzeit und direkt frisch von Mutter Natur geliefert – hört sich das nicht nach einer wunderbaren Vorstellung eines Lebens im Einklang mit der Natur an? Der Selbstversorger-Garten liefert viel mehr als nur frische Nahrungsmittel. Die Idee des „Selbstversorgens“ ist zudem eine Art Lebensgefühl, und schließlich benötigt solch ein Garten auch ein gewisses Maß an Pflege, Zeit und Hingabe. Wir haben für euch die wichtigsten Tipps, wie auch ihr mit einfachen Mitteln zum Selbstversorger werden könnt.
Die Grundausstattung: Das ist ein Muss für jeden Selbstversorger
„Alles beginnt mit einem Päckchen Samen“, meint Hanne, die als gelernte Floristin, Kräuter-Gärtnerin und Permakultur-Designerin bereits jede Menge Erfahrung im Bereich Selbstversorgung sammeln konnte. Damit diese letztendlich auch ihr Potential zeigen und ihre ganze Blütenpracht entfalten können, solltet ihr außerdem noch folgende unerlässliche Utensilien mitbringen:
- Funkwetterstation: Über das Messen lokaler Werte wie Temperatur oder Luftfeuchtigkeit ermittelt diese eine Wettervorhersage für den kommenden Tag. So wisst ihr immer bestens darüber Bescheid, wann der optimale Zeitpunkt für das Erledigen anfallender Gartenarbeiten wie pflanzen, gießen oder ernten ist.
- Gartengeräte und Gerätehaus: Spaten, Gartenschere, Schubkarre und Co gehören zum absoluten A und O der Selbstversorger-Grundausstattung. Um die Lebensdauer der Gartenutensilien zu erhöhen und diese vor Regen und Rost zu schützen, ist außerdem ein Schuppen zur Aufbewahrung unabdingbar. Dieser eignet sich zudem zur Lagerung der frischen Ernte wie Kartoffeln oder Wurzelgemüse.
- Kompost und Regenwassertonne: Die natürlichste und wirkungsvollste Methode, seine Pflanzen zu düngen und zu bewässern, ist mithilfe von nahrhaftem Kompost aus diversen Grünabfällen und Regenwasser. Zudem spart man sich dadurch auch jede Menge Geld, da man nicht auf teure Düngungsmittel vom Handel und Leitungswasser zurückgreifen muss.
Die Planung: Schritt für Schritt zum Selbstversorger
Bevor ihr endgültig mit dem Gärtnern loslegt, solltet ihr euch über folgende Punkte Gedanken machen:
- Ist mein Garten überhaupt als Selbstversorger-Garten geeignet?
Prinzipiell taugt dazu fast jeder Garten, doch sollte man bei der Bepflanzung immer auf gute Licht-und Bodenverhältnisse achten. „Der Garten sollte guten Lichteinfall haben und mindestens einen halben Tag lang Sonne, sofern sie natürlich scheint. Taugt die Erde nichts bzw. ist der Boden versiegelt oder verseucht, nun ja, dann geht man einfach nach oben bzw. weicht auf Hochbeete aus. Alles kann genutzt werden, sogar die Hauswand. Vertikales Gärtnern nennt man das dann. Gärtnern kann man immer und überall.“
- Was möchte ich anbauen?
Damit die ganze Mühe am Ende nicht umsonst war, empfiehlt es sich in erster Linie saisonabhängig Gemüse, Obst und Kräuter anzubauen, die eure Familie und auch ihr selbst gerne esst. Hannes Empfehlung: „Für den Anfänger eignen sich die einfachsten Standardsachen. Ich würde mal sagen, die Voranzucht Anfang März mit Tomaten ist das Allereinfachste und birgt enormes Potenzial, jedenfalls bei der Vielzahl an Sorten. Die ersten Gemüsepflänzchen können aus einer Gärtnerei oder dem Gartencenter geholt werden, um die ersten Erfahrungen zu sammeln. Die Kräuter, die am meisten in der Küche gebraucht werden und auch auf dem Balkon gut gedeihen, sind: Petersilie, Schnittlauch, Thymian, Oregano, Basilikum.“
- Wie viel Zeit muss ich investieren?
Ein Selbstversorger-Garten bedarf selbstverständlich einiges an Pflege- und Zeitaufwand. Doch wie lässt sich das am besten mit dem Job bewerkstelligen? Seid ihr in der Familie ausschließlich Vollzeitjobber, rät Hanne zu einem Hochbeet, das mit Salat, Radieschen und den notwendigsten Kräutern bestückt ist. Dazu kann man auch in Kübeln der Hauswand entlang Tomaten und Paprikapflanzen anbauen. Soll der Garten jedoch komplett zum Selbstversorgergarten werden, sollte zumindest eine Person aus der Familie nur einen Halbtagsjob haben, damit diesem die notwendige Aufmerksamkeit gewidmet werden kann.
-Literatur: Eine gute Einführung sowie kompakte Nachschlagewerke sind nach Hannes Empfehlung außerdem folgende Ratgeber:
1. John Seymour, Das neue Buch vom Leben auf dem Lande: „Es zeigt das Selbstversorger-Leben von A-Z auf, inkl. Verarbeitung des Erntegutes“
2. Susanne und Annelore Bruns, Biogarten-Handbuch: „sehr empfehlenswert!“
Bild 1: ©istock/AlexRaths
Bild 2: ©https://permagarten.wordpress.com/
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