Food-Fotografie: Wie setze ich Essen in Szene?

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„Food Porn“ heißt das virale Phänomen, das eigene Essen zu inszenieren, zu fotografieren und in den sozialen Netzwerken zu veröffentlichen. Auch zahllose Blogs präsentieren ihre Rezepte bildlich. Dabei sind auch zahllose fade Aufnahmen dabei. Damit eure Bilder zum „Foodgasm“ führen, gibt es einige Tricks. Bei uns erfährst du von einer Hobbyfotografin und Bloggerin die besten Tipps, wie eure Speisen zum Augenschmaus werden.

Food-Fotografie

Inszenierung, Lichtverhältnisse und gewählte Perspektive entscheiden mit, ob eure Food-Fotografie gelingt.

Hobbyfotografin Katja betreibt den kreativen Blog „Home-Romantik“, in dem sie unter anderem leckere Rezepte vorstellt. Besonders angetan waren wir von den bildschönen Fotos ihrer in Szene gesetzten Speisen, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Katja gesteht im Gespräch mit uns, dass es für sie noch immer eine große Herausforderung darstellt, ein neues Gericht abzufotografieren und dabei den Effekt des Appetitmachens zu erreichen. Sie hat uns ihre besten Tipps verraten, die es ihr – auch als Nichtprofi – erleichtert haben, eine Speise ins rechte Licht zu rücken und abzulichten. Je besser ihr euch vorbereitet, desto besser wird das Bild.

Food-Fotografie – So geht´s:

      • Planung:

Was für eine Speise wollt ihr fotografieren? Welche Zutaten benötigt ihr, wie lange dauert der Prozess des Kochens oder Backens?

      • Vorbereitung:

Bereitet so viel wie möglich vor. Wie möchtet ihr die Speise später präsentieren? Soll die Speise eher rustikal-ländlich, niedlich- bunt und verspielt, edel und stilvoll oder clean wirken? Nach diesen Vorüberlegungen solltet ihr das (absolut saubere) Geschirr sowie den Unter- und Hintergrund wählen.

Sucht danach das passende Besteck aus und überlegt, welches Beiwerk (unterstützende Gegenstände, wie z.B. Kräuter, Servietten) zum Gestalten des Sets mit verwendet wird. Danach mit den entsprechenden Requisiten das Set aufbauen.Für die Bildgestaltung ist es von Vorteil, wenn ein paar der schönsten Zutaten vor dem Backen/Kochen beiseitegelegt werden, um diese später als Beiwerk mit ins Bild zu integrieren.

Vorsicht: Zu viel Beiwerk kann schnell überladen und chaotisch wirken. Die richtige Mischung macht es, denn schließlich soll das Essen im Fokus stehen.

      • Kamera/Licht:

Da sie nur das natürliche Tageslicht für ihre Fotos nutzt, verwendet Katja eine digitale Spiegelreflexkamera, meistens zwei verschiedene Objektive (50mm und 90mm (Macro) Festbrennweiten) und ein Stativ, um auch bei etwas schlechteren Lichtverhältnissen gute Fotos machen zu können.

Diffuses, seitlich einfallendes Licht eignet sich besonders, da es keine harten Schatten wirft und alles sehr weich und harmonisch wirkt. Wählt also ein entsprechendes helles Zimmer für den Set-Aufbau. Um das seitlich einfallende Tageslicht zu reflektieren, könnt ihr eine Styroporplatte oder eine weiße unbemalte Leinwand benutzen und so den Aufbau von der anderen Seite ebenfalls aufhellen.

      • Probefotos:

Kamera aufbauen und Probefotos machen! Jetzt wird schnell sichtbar, ob im Set-Aufbau etwas nicht passt und ggf. etwas weggelassen, dazugestellt, zurechtgerückt oder die Belichtungszeit/Blende und der Aufnahmewinkel verändert werden muss.

      • Zubereitung der Speise:

Wenn die Punkte 1 bis 4 abgearbeitet sind, kann mit der Zubereitung begonnen werden. Wer etwas geübter ist, kann auch die Wartezeiten, welche in fast jedem Rezept vorkommen (z.B. Ruhezeit/Backzeit) nutzen, um die Punkte 2 bis 4 zu erledigen.

      • Anrichten:

Anrichten der Speise und alles wie geplant drapieren, dekorieren und zurechtrücken.

      • Bildgestaltung:

Versucht aus unterschiedlichen Perspektiven und Aufnahmewinkeln zu fotografieren, mit unterschiedlichen Blenden zu arbeiten und zu schauen, ob die Abbildung eurer Speise im Hoch- oder Querformat besser zur Geltung kommt. Katja ist ein absoluter Fan von hochformatigen Fotos, deren Darstellung sie einfach schöner und spannender findet. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

      • Ein letzter Tipp von Katja:

Habt einfach ganz viel Spaß bei der Sache! Probiert euch aus, übt und nehmt euch Zeit, um nicht nur die Technik zu lernen, sondern um auch ein Feeling dafür zu bekommen, was gut zusammenpasst.

Food-Fotografie

Gelungene Food-Fotografie erkennt ihr, wenn euch das Wasser vom Anblick allein schon im Mund zusammenläuft.

Wir wünschen euch frohes Fotografieren, guten Appetit und viele Foodgasms.

Übrigens: Das Rezept zur der tollen Torte findet ihr auf Katjas Blog!

Bild 1: © Home-Romantik

Bild 2: © Home-Romantik

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