Der naturnahe Garten: Freude für Mensch und Tier
Wer einen Garten hat, hat damit auch eine einzigartige Möglichkeit: Er kann ein kleines Stück Natur schaffen, einen Rückzugsort für Mensch und Tier. Dabei ist es ganz egal, wo ihr wohnt – selbst mitten in der Großstadt kann man einen naturnahen Garten einrichten, der zu einem richtigen kleinen Paradies wird. Denn eines ist sicher: Der Blick auf saftiges Grün und bunte Blüten ist Balsam für die Seele.
Was macht einen naturnahen Garten so besonders?
Wenn wir eine Wiese in der Natur betrachten, finden wir dort viele verschiedene Pflanzen, die erst durch ihr Zusammenspiel ein Ökosystem bilden. Auch herumliegende Steine und Totholz bieten vielen Lebewesen ein Zuhause. Genau dieses Naturbild wird zum Vorbild des naturnahen Gartens. Natürlich können wir in einem einzelnen Garten kein ganzes Ökosystem nachbauen, aber schon kleine Änderungen haben einen großen Effekt. Hier einige Ideen:
- Eine „wilde Ecke“ statt überall nur kurz gemähtem Rasen (Schmetterlingsraupen lieben z.B. Brennnesseln)
- Eine bunte Blumenwiese aus heimischen Arten
- Ein Beerenbusch für die Vögel
- Ein Flieder für die Schmetterlinge
- Ein morscher Baumstumpf für allerlei Wildinsekten
- Ein Haufen Steine für Eidechsen
Falls ihr keinen Teich habt, könnt ihr auch eine Schale Wasser aufstellen. Gerade im Sommer leiden Vögel und Insekten oft unter Durst und eine kleine Trinkschale hilft da enorm weiter. Ihr könnt außerdem heimische Tiere auch mit eigenen kleine Bauwerken unterstützen, zum Beispiel einem Igelhäuschen oder Insektenhotel. Beide sind außerdem bestens geeignet, um sie als Bastelprojekt mit den eigenen Kindern zu verwirklichen. Das macht Spaß und bringt den Tieren einen echten Nutzen.
Tieren im Naturgarten helfen
Nach und nach werden sich Tiere in eurem Naturgarten einfinden, die sich dort über Nahrung und Unterschlupf freuen. Aber was tun, wenn eines krank oder geschwächt wirkt? Gerade junge Igel haben es manchmal schwer, sich genug Fettreserven für den Winter anzufressen. Ohne Hilfe würden sie die kalte Jahreszeit dann nicht überstehen. Wenn Ihr euch das zutraut, könnt ihr einen geschwächten Igel aufpäppeln – überprüft aber vorher unbedingt, ob er wirklich Hilfe braucht. Sonst stresst ihr das Tier nur unnötig.
Neben Igeln brauchen auch Insekten manchmal unsere Hilfe. So kommt es zum Beispiel vor, dass Bienen oder Hummeln sich bei ihren Flügen verausgaben. Oft reicht schon ein Löffelchen Zuckerwasser wieder aus, um die kleinen Flieger wieder mit neuer Energie zu versorgen. Dazu empfiehlt sich aber eine kleine extra Schale am besten in der Nähe einer Blumenwiese.
Naturnaher Garten = Chaos? Das muss nicht sein
Auch ein naturnaher Garten sollte natürlich nicht völlig chaotisch aussehen. Doch was, wenn sich ein Maulwurf allzu häuslich einrichtet oder das Unkraut die schönen Blumen verdrängt? Hier gilt es, eine tierfreundliche Lösung zu finden. Zum Glück gibt es eine ganze Reihe Maßnahmen, mit denen ihr Maulwürfe loswerden könnt ohne dabei den Tieren dabei zu sehr in den Lebensraum einzugreifen.
Beim Unkraut ist die Lage schon schwieriger, denn Pestizide sind natürlich keine Option. Hier hilft also nur ein wenig Handarbeit oder ihr lasst den Garten einfach wuchern. Mit der Zeit stellt sich nämlich von selbst ein Gleichgewicht zwischen den Pflanzen im Naturgarten ein. Aus den so gesammelten Unkräutern könnt ihr aber auch noch etwas Sinnvolles machen, zum Beispiel Dünger für die nächste Saison.
Ansonsten gilt: Ein bisschen Chaos darf ruhig sein. Lasst gerne auch ein wenig Totholz liegen und lasst der Natur somit ein Stück weit seinen eigenen Lauf. Genau das ist schließlich der Charme eines Naturgartens.
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