Seed Bomb: So gärtnern Guerillas! – Nicht.

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Was verändern. Die Welt ein bisschen besser machen. Irgendwas tun, das bleibt.Etwas, das für jeden sichtbar ist und am besten noch einen Nutzen hat. Dafür müsst ihr weder Genie, noch Milliardär sein und auch keine reichen Eltern haben: Es reicht, wenn ihr gewillt seid, ein paar Blumen- oder Pflanzensamen zu kaufen und etwas Zeit auf zuwenden. Hier lest ihr, wie einfach ihr Seedbombs herstellt und euren Liebsten damit eine Freude macht.

Guerilla Gardening

Guerilla Gardening ist ein Trend, der unsere Umwelt schöner machen soll. Gäbe es da nicht das Gesetz…

Einfach mal angenommen…

…es gäbe vom Gesetzgeber keine Verbotsmaßnahmen, die das Guerilla Gardening unter den Punkten des Vandalismus oder der Sachbeschädigung strafbar werden ließen. Dann könntet ihr durch eigenständiges Gärtnern im öffentlichen Raum die brachliegende Wiese neben dem Supermarkt um die Ecke und den kahlen Grünstreifen zwei Straßen weiterein bißchen aufhübschen, bunter und ansehnlicher machen – dann könntet ihr, mit Hilfe sogenannter Seedballs oder –bombs, eure Umgebung ein bisschen grüner werden lassen. Leider verbietet das Gesetz aber das sogenannte „Guerilla Gardening“, weswegen wir euch hier zeigen möchten, wie ihr Seedballs ganz leicht selbst herstellen könnt und euren Mitmenschen dadurch eine Freude bereiten könnt– ohne straffällig zu werden.

Seedballs

Wer Seedballs einpflanzt, kann sich schon bald darauf über die ersten Erfolge freuen.

Seedballs herstellen: Klein, aber Oho!

Nicht nur als Wurfgeschosse mit Begrünungspotenzial, sondern auch als schöne Gastgeschenke, eignen sich Seedbombs besonders gut. Eine wirklich schöne DIY-Anleitung für Seedballs haben wir auf dem Blog misslila.de von Laura alias Miss Lila aus Schwerte entdeckt. Neben einer leichten, ausführlichen und schön bebilderten Anleitung zur Herstellung von Seedballs gefiel uns dort besonders gut, dass Laure uns gleich noch eine Verpackungsidee mitliefert. Für fünf bis sechs von Lauras Seedballs braucht ihr:

  • 5 EL Erde
  • 4 EL Tonpulver
  • etwas Wasser
  • Saatgut, wie Wildblumenmischungen aus heimischen Pflanzen, damit durch das Anpflanzen heimische Insekten und nachhaltiger Saatgutanbau unterstützt werden
  • 1 Sieb
  • 1 Gefäß zum Mischen
  • 1 Eierkarton
Und schon kann’s losgehen. Die Erde klumpenfrei durch ein Sieb in eine Schüssel schütteln, dann das Tonpulver dazu mischen, das Saatgut dazugeben und vermischen, dann etwa 6 EL Wasser dazugeben. Je nach Konsistenz müsst ihr etwas mehr oder weniger Wasser verwenden. Die Balls lassen sich am besten Formen, wenn sich die Masse wie feuchter, pappiger Sand anfühlt. Eure Kugeln dann zwei Tage in der Sonne trocknen lassen, am besten geht das, wenn ihr sie in einen offenen Eierkarton steckt. Fertig sind die Seedballs á la Miss Lila.

Samen einpflanzen

Egal ob Seedbomb oder einzelne Blumensamen – wer seine Umgebung gerne grüner hätte, kann selbst etwas dafür tun.

Als Geschenk mal etwas anderes

Egal ob für Hochzeiten, runde Geburtstage oder als Mitbringsel: Seedballs sind mal was anderes und hübsch verpackt, werden eure Liebsten noch lange etwas von deren Inhalt haben. Laura steckt ihre Seedballs zum Beispiel in Jutesäcke und hängt noch ein selbstgestaltetes Kärtchen dran. Die ehemalige Bloggerin Katharina hingegen formt ihre Seedballs als Gastgeschenke zu kleinen Herzchen, die jeder Gast nach der Feier in seinem heimischen Garten, auf dem Balkon oder im Blumentopf anpflanzen kann. Sie verzichtet auf ihrem diy-hochzeitblog dabei auf Ton und nimmt stattdessen Pappmaché. Hier geht’s zu Katharinas Seed Bomb-Herzchen.

Blumen

Auch Wildblumen und Kräuter lassen sich im Frühjahr prima aussäen.

Guerilla Gardening als politisches Statement?

In vielen Städten und Gemeinden werden Seedballs und –bombs für das heimliche Bepflanzen vernachlässigter Grünflächen benutzt, um diese so „unerkannt“ zu bepflanzen und die Umgebung schöner zu machen. In den meisten Gemeinden wird das geduldet und nicht geahndet, von der Gesetzeslage ausgehend, wäre eine Strafe aber durchaus denkbar. Jeder Eingriff in den Privatgrund eines anderen, also Flächen, die der Gemeinde, Vereinen oder auch dem Nachbarn gehören, ist verboten.

Das aber auch international weder Gesetze noch andere Maßnahmen die Guerilla-Gardener aufhalten können, lässt sich an der Londoner Seite guerrillagardening.org sowie auch an den bayerischen Guerilla-Gardening-Unterstützern von guerillagardeningmunich.weebly.com und dem Green City e.V. erkennen. Luise vom Blog Balkonrosen.de geht mit ihrem Beitrag über Seedbombs in punkto Begrünungsvision noch einen Schritt weiter, wenn sie schreibt: „Mit Samenbomben die Welt verändern – warum zur Hölle nicht?“ – Was meint ihr? Hat sie Recht?

Bildrechte:
Titelbild:©istock.com/fazon1
Grüner Trieb: ©istock.com/KenEaster
Samen aussäen:©istock.com/kazoka30
gelbe Blumen:©istock.com/-lvinst-

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