Vom kahlen Raum zur privaten Kunstgalerie – Für ein besseres Raumgefühl

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Sich in den eigenen vier Wänden fühlen wie auf einer Vernissage. Ist das nicht der Traum jedes Kunstliebhabers? Bilder können die gesamte Wirkung eines Raumes beeinflussen. Dabei kommt es neben der Anordnung der Farben vor allem auch auf die richtige Inszenierung durch Hängung und Rahmenwahl an. Wie ihr ein optimales Ergebnis hinbekommt, ohne den professionellen Rat eines Galeristen hinzuziehen zu müssen, erfahrt ihr hier.

Raumgestaltung mit Bildern und Möbeln

Wirkung verschiedener Farben und Bilder

„Jedes Zimmer, jeder Raum bekommt durch Bilder eine individuelle Note. Besonders Fotos, die man selbst gemacht hat. Bunte Bilder frischen das Zimmer auf und setzen farbliche Akzente.  Sehr große Bilder z.B. sind (wenn richtig positioniert) absolute Eyecatcher und können mitunter einen Raum dominieren.“ Sichtlich fasziniert von dem immensen Einfluss von Fotos und Gemälden auf die optische Wahrnehmung eines Raums zeigt sich die Bloggerin und Kunstliebhaberin Bee. Selbst aus einer Künstlerfamilie stammend verwandelte sie ihre eigenen vier Wände durch das Experimentieren mit verschiedenen Anordnungen und Bildgrößen in eigene kleine Privatgalerien, die ihr auf ihrem Blog Everydaylife bewundern könnt. Doch welche unterschiedlichen Empfindungen können einzelne Farben auslösen und in welchen Räumen kommen diese am besten zur Geltung? Hier eine kleine Übersicht über die Wirkung der drei Grundfarben:

♦ Rot:

Rottöne werden als sehr dominant empfunden und sollten daher mit Vorsicht und in Maßen eingesetzt werden – am besten in Räumen, die eher selten genutzt werden wie Diele oder Durchgänge. In häufiger genutzten Räumen kann Rot vor allem als Akzentfarbe dienen und mitunter für positive Energien sorgen.

♦ Gelb:

Als Stimmungsaufheller schlechthin ist diese helle und fröhliche Farbe optimal für alle Wohnräume. Zudem sorgt sie für eine optische Aufhellung sowie Vergrößerung von engen, dunklen Eingangsbereichen und Durchgängen. Da Gelb nachweislich die Gehirntätigkeit fördert, eignet es sich außerdem bestens in Büro-und Arbeitszimmern. Beachte: Das Gelb sollte hier eher dezent und nicht zu grell sein!

Pärchen auf einer Kunstausstellung

Gelb sorgt für eine gute Stimmung und erhöht die Konzentrationsfähigkeit – die besten Grundlagen für angeregte Gespräche

♦ Blau:

Mit dieser Farbe verbindet man in erster Linie das Blau des Himmels oder des Meeres und tatsächlich wirkt dieser Ton mindestens genauso beruhigend wie ein Meeresrauschen. Daher liegt es nahe, Blautöne in erster Linie in Ruheräumen der Entspannung wie dem Schlafzimmer einzusetzen.

Die perfekte Inszenierung – was muss man beachten?

Dass ein Bild sein gesamtes Wirkungspotential nur durch die richtige Inszenierung entfalten kann, wissen nicht nur Kunstgaleristen, auch Bee hat längst erkannt: „Es passt nicht jedes Bild an jede Wand. Sehr unruhige Bilder brauchen eine freie Wand und generell gilt: je größer, desto mehr Freiraum und Abstand zum Bild sind wichtig. Wenn man nur begrenzt Platz hat, bieten sich z.B. Fotos oder kleinformatige Bilder von einem maximalen Format von A3 an. Weil man hier als Betrachter unmittelbar vor dem Bild steht.“
Nur durch die richtige Komposition und gegenseitige Abstimmung von Wandfarbe, Rahmen, Bildgröße sowie Höhe und Anordnung der Bilder, kommen diese also optimal zur Geltung. Die 11 goldenen Regeln zur perfekten Inszenierung könnt ihr hier nachlesen.

So hängen eure Bilder richtig – die wichtigsten Faktoren

Doch wie und wo soll man denn nun welches Bild aufhängen? Prinzipiell sollten dabei folgende Faktoren berücksichtigt werden:

♦ Die Höhe:

„Die optimale Höhe zum Aufhängen eines Bildes ist ganz einfach zu bestimmen.  Die Mitte des Bildes in Bezug auf die Bildhöhe sollte ungefähr der Augenhöhe des Betrachters entsprechen.“

Kunstliebhaber auf einer Ausstellung

In Augenhöhe aufgehängt kommen Kunstwerke am besten zur Geltung

♦ Der Lichteinfall:

„Das Licht beziehungsweise der Lichteinfall ist ein wichtiger Faktor.Sind Bilder hinter Glas sollte sich nach Möglichkeit nichts spiegeln. Eine direkte, frontale Lichtquelle (Lampe oder Sonnenlicht) ist ungünstig.“

♦ Die Proportionen:

Beachten solltet ihr auch die Proportionen im Raum. Zum Beispiel können Bilder, die zu nah an Fenstern oder Türen aufgehängt werden, einiges an Wirkungskraft verlieren, da der Blickfokus automatisch in Richtung der Raumöffnungen gelenkt wird. Auch Bilder über großen Kommoden tendieren dazu unterzugehen.

♦ Der Rahmen:

Bezüglich der Rahmenwahl hat man völlige Gestaltungsfreiheit. Zeitgenössische Gemälde, hochmoderne Einrichtung und dazu ein barocker, goldener Rahmen? Kein Problem, denn ein Stilmix nach eigenem Geschmacksempfinden ist vollkommen erlaubt und kann dem Ganzen sogar eine gewisse Würze verleihen. Auch Bee meint dazu: „Hauptsache es gefällt. Möbel und Kunst müssen nicht stilistisch zusammengehören.“

Zögert also nicht, eure künstlerische Ader auszuleben! Denn ein kreativ gestalteter Raum sorgt nicht nur für eine positive Wirkung und lässt die Herzen von Kunstliebhabern höher schlagen, sondern viele Studien belegen auch: Kunst steigert das allgemeine Wohlbefinden.

 

Bild1:©istock/poplasen

Bild2: ©istock/IPGGutenbergUKLtd

Bild3: ©istock/DanComaniciu

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